Weit, weit weg im Lande Fantasy herrscht ein König und sein Name ist Neil Gaiman. Der britische Autor ist ohne Frage einer der größten Stars des Genres und dazu jemand, der sich noch nie auf nur ein Medium beschränken wollte. Ob im Comicladen, beim Buchhändler oder auf dem heimischen Bildschirm – Neil Gaiman ist aus der Welt der Fantasie nicht mehr wegzudenken.
Der Aufstieg zum Ruhm begann für Gaiman in den späten 80er Jahren. Desillusioniert vom Journalismus wandte er sich der Fiktion zu und nach einigen Veröffentlichungen beim britischen Comic-Sprungbrett 2000 AD zog es den Autor schließlich wie viele andere Inselbewohner über den großen Teich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In Kollaboration mit dem unverkennbaren Dave McKean erschien 1988 mit Black Orchid
Gaimans Comic-Debüt, dessen nachdenkliche Atmosphäre sich deutlich von bisherigen Superhelden-Comics absetzen konnte. Ein Jahr später folgte dann schließlich der große Durchbruch mit The Sandman. Die preisgekrönte Bestseller-Serie prämierte auf beeindruckende Art und Weise viele der Stil-Griffe die bis heute ein Neil Gaiman-Werk ausmachen: Literarische Anspielungen, Zitate aus verschiedenen Legenden und Mythologien, durchsetzt mit einer ordentlichen Dosis Schauerliteratur.
Auch wenn The Sandman nie wirklich aufgehört hat, fand Neil Gaiman dennoch Zeit seine eigene Bibliographie stetig auszubauen. Für Marvel übernahm er für einige Zeit den Titel Miracleman vom Kollegen Alan Moore und schrieb Erfolgsserien wie Marvel 1602 und Eternals. Bei Dark Horse erschienen in den letzten zwanzig Jahren eine ganze Reihe eigenständiger Titel wie zum Beispiel die Arthur Conan Doyle/H. P. Lovecraft-Pastiche A Study in Emerald. Und nachdem Neil Gaiman mit Good Omens und Neverwhere auch auf dem Buchmarkt für Aufruhr sorgte, schloss sich kürzlich der mediale Kreis um den Erfolgsautor: In American Gods und Norse Mythology bringt Neil Gaiman nämlich seine eigenen Romane in Comic-Form nochmal zur Geltung. Lang lebe der König!